Informationen zur aktuellen Deichnacherhöhung

Es ist nicht unbemerkt geblieben- der Deich in der nördlichen Ortslage Spieka-Neufeld und weiter nordwärts Richtung Cuxhaven ist bis zum Krattwald bei Berensch im Nacherhöhungsprozess.

Die auftragnehmende Firma kommt auch Dank des dafür gut tauglichen Wetters sehr zügig voran.

Wir hoffen, dass insbesondere die Anlieger entlang der Transportstrecke den Nutzen und die Notwendigkeit der Arbeiten erkennen- solche Großvorhaben sind- das ist uns wohl bewusst- immer eine Belastung und Geduldsprobe besonderer Art. Auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass unser Baufenster stets in den schönsten Sommermonaten liegt, außerhalb von Sturmflutzeiten und angepasst an naturschutzfachliche Vorgaben.

Wie im letzten Jahr muss auch in diesem Jahr mit Jagdhunden und deren Hundeführern vergrämt werden, was an gefährdeten Tierarten , insbesondere Vögel der Rote-Liste-Arten, auf der Kleientnahmefläche, dem Deich selbst und seiner unmittelbaren von den Bautätigkeiten betroffenen Gebieten gern brüten oder siedeln will.

Die ökologische Baubegleitung ist heutzutage mit einem hohen Stellenwert versehen und aus Bauprojekten größeren Umfangs zurecht nicht mehr wegzudenken- zu vielfältig und wertvoll ist unsere hiesige Natur. Bei uns vor Ort klappt diese Zusammenarbeit mittlerweile hervorragend, und die Eingriffe werden optimal beratend und störungsminimierend bzw. störungsvermeidend begleitet.

Zusammen mit den ökologischen Fachberatern und den Vorgaben aus der Genehmigungsplanung entsteht auch auf der Kleientnahmefläche bei Wremen ein jetzt schon erstaunlich gut angenommenes, hoch frequentiertes Eldorado eines naturnah gestalteten Gewässers aus Flach- und Tiefwasserzonen, Schilfgürteln, Senken und Blänken, buschbewachsenen Versteckmöglichkeiten und Insellagen. Schon jetzt finden hier zahlreiche interessierte Vogelkundler, zum Teil von Naturschützern geführt, ausgezeichnete Beobachtungsmöglichkeiten auch für seltene Besucher gefiederter Art.

In Zukunft soll dieses Gewässer dafür auch zur Verfügung stehen- allerdings mit gebotenem Abstand ohne Betretungsmöglichkeiten, um die sich etablierende bunte Wasserwelt nicht zu stören.

Was passiert baulich? Der Deich bekommt seine Sollhöhe aus dem Generalplan Küstenschutz mit einem Sicherheitszuschlag aus den Klimawandelprognosen, und wird auch durch sein „technisches update“ sicherer vor den Schäden aus Wellenangriff und möglichen Wellenüberläufen gestaltet. Der Rückbau fest verbauter Angriffspunkte wie einiger nicht mehr benötigter Überfahrten gehört dazu, ebenso wie der Rückbau von Treppen, Bänken und nicht mehr benötigten Zäunen und Toren. Jede bauliche Anlage auf dem Deichkörper schwächt seine Wehrhaftigkeit, daher werden bei jeder Nacherhöhung oder Deichertüchtigung Rückbaumöglichkeiten für ein Optimum an Sicherheit geprüft und umgesetzt. Im jetzigen Baubereich konnten auf knapp drei Kilometer Länge einige Verbesserungen erfolgen, ohne Einschränkung für Deichunterhaltung/Bewirtschaftung und unter der Berücksichtigung von Deichverteidigungsaspekten.

Auf Höhe der Gastwirtschaft „Zur Gemütlichen Ecke“ und dem Deichdenkmal entsteht ein neuer Anlaufpunkt für Interessierte, der auch zum kurzen Verweilen einladen wird- und zum Genießen der einzigartigen Landschaft im Vorland, sofern man einen Blick über den neuen grünen Wall über die neue Treppenanlage werfen möchte.

Derzeit wird der Treibselräumweg im Außendeich errichtet und damit eine weitere Forderung des Generalplans Küstenschutz seitens des Deichverbands Land Wursten für die Sicherheit der Bevölkerung erfüllt. Hierfür finden Materialtransporte statt; der Großteil ist allerdings schon geschafft. Mitte/Ende August wird der Straßenbau mit Asphaltarbeiten komplettiert, bevor zum Herbst die Restarbeiten die Zweijahresbaustelle abrunden und beenden.