Deichbau Bremen bis Wurthfleth

Das machen wir für Sie: den Deich bis Bremen sichern

Informationen zur Deichnacherhöhungskampagne von Wurthfleth (Hagen im Bremischen) bis zur Landesgrenze bei Neuenkirchen/Bremen

Schon seit 2012 erfüllt der Deichverband seine Aufgabe, den rechtsseitigen Weserhauptdeich auf den neuen Anforderungsstand an Technik und Klimawandel anzupassen. Ein zeitraubender Auftrag, denn entlang der betroffenen Strecke befinden sich vier Orts-, bzw. Siedlungslagen, unzählige Teiche außendeichs, jede Menge Überfahrten und Zufahrten aus dem Vorland, die alle weiter „bespielt“ werden wollen; Radfahrrouten und landwirtschaftliche Zuwegungen führen an ihm entlang, und erschwerend zumindest für die jedes Jahr wieder aufzunehmenden Arbeiten kommt hinzu, dass der Deichverband sich mit Baggern, Raupen, Schleppern und LKW gleich in mehreren wertvollen Schutzgebieten aufhalten muss, die sich sowohl binnen-als auch außendeichs finden: das Naturschutzgebiet Tideweser, das Vogelschutzgebiet V27 Hammelwarder Sand, und ein FFH-Teichfledermausgewässer.

Diese Voraussetzungen machen das Agieren nicht eben flexibel, insbesondere, weil dadurch das Baufenster extrem klein ist. Der Deichverband darf nur von Mitte Juni bis Ende September für den nötigen Küstenschutz sorgen, wird dabei ständig von einer Ökologischen Baubegleitung beraten, und nimmt Rücksicht sogar auf einzelne Vögel entlang der Baustelle, die beginnendes Brutverhalten signalisieren.

Es wurde deutlich aufgeatmet, als die Bautätigkeiten endlich so weit vorgerückt waren, dass die Deichlinie in den Ortschaften inklusive Straßenbau komplettiert werden konnten- so hat insbesondere Wurthfleth in 2013/14 und Rade 2018/19 mit einer neuen Straße unterm Deich (und damit ohne Anliegerbeiträge!!!) einen neuen Anstrich bekommen. Gemeinde und Grundversorger zogen auf Anregung mit dem Deichverband mit, so konnten in Rade sowohl Wasser-, Strom- und Gasleitungen und eine neue Straßenbeleuchtung gleich mit fertiggestellt werden.

Natürlich muss man sich als Anwohner auch an die Vorsorgemaßnahmen gegen einen neuen „Nachbarn“ gewöhnen- der unter Schutz stehende Wolf besucht die Gegend nördlich von Bremen offenbar gern und häufig, und der Deichverband versucht hier in einem bis dato einmaligen Projekt, die für ihn wirtschaftenden Deichschäfer mit einem wolfsabweisenden Zaun dauerhaft vor Übergriffen zu schützen. Bislang hat der Zaun gehalten- der Wolf hat sich leider anderweitig seine Lösung gesucht, und Risse waren trotz allem nicht zu vermeiden.

In diesem Jahr hängt der Baufortgang vom Nedderwarder Weg bis zum Klintweg allein von der Genehmigungserteilung des Landkreises Osterholz ab, der über den Baustart zur Entnahme von Klei aus zwei Flächen im Außendeich nördlich von Neuenkirchen zu befinden hat. Komplizierte Ausgleichsmaßnahmen für den gestörten Naturhaushalt müssen errechnet, geplant und umgesetzt werden.

Für den für dieses Jahr ausgeschriebenen Bereich beginnt die Baufirma damit, schon vorhandenen Klei entlang des aktuellen Bauabschnitts zu verteilen, modelliert die Überfahrt im Bereich Klintweg und die Zuwegung zum außendeichseitigen Angelteich und wartet auf die Freigabe zum Auspütten des wertvollen Rohstoffs.

Am Ende des Baufensters im Herbstbeginn sollen noch Wegebauarbeiten erfolgen- aber exakt zeitlich durchzuplanen ist die Baustelle mit diesen Rahmenbedingungen nicht. Der Deichverband ist bestrebt, möglichst schnell die 400 m verbleibende Reststrecke bis zur Landesgrenze zum Bremer Nachbarn voranzukommen und den Lückenschluss zum Klimawandel herzustellen. Vorsorglich hat der Verband den Deich auch so geplant, dass er den Anforderungen an erhöhten Wellenauflauf und vermehrten und höheren Sturmfluten gerecht wird, und ihn entsprechend raumgreifend breiter angelegt, damit eine weitere Nacherhöhung ohne viel neuen Landerwerb und zeitlich straffer umsetzbar ist.

Fürs Erste rechnet der Deichverband mit einer Beendigung der Gesamtmaßnahmen im Jahr 2025.

 

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